Was regelt 
die NIS2-Richtlinie?

Die NIS2-Richtlinie definiert europaweit verbindliche Mindestanforderungen für die IT- und OT-Sicherheit. Sie verpflichtet Unternehmen zu umfassenden technischen und organisatorischen Maßnahmen und stärkt die Rolle von Aufsicht und Management.

Kernpunkte sind: 

  • ein umfassendes Risikomanagement,
  • klare und verbindliche Meldepflichten bei Sicherheitsvorfällen,
  • eine aktive Steuerung und Verantwortung des Managements,
  • strengere Aufsichts- und Kontrollbefugnisse der Behörden (in Deutschland: BSI).

Im Mittelpunkt steht der Schutz kritischer Prozesse, die durch Angriffe auf OT-Komponenten ebenso gefährdet sein können wie durch Schwachstellen in der klassischen IT.

Wen betrifft 
NIS2?

Bislang waren vor allem Betreiber kritischer Infrastrukturen (KRITIS) im Fokus. Das neue Gesetz erweitert den Anwendungsbereich deutlich::

  • Chemieindustrie
  • Lebensmittelversorgung
  • Automobilindustrie
  • weitere Fertigungsbranchen.

Auch kleine und mittlere Unternehmen (ab 50 Mitarbeitenden oder 10 Mio. € Umsatz) können betroffen sein. In Deutschland sind das schätzungsweise 29.500 Unternehmen.

Was fordert
NIS2 konkret?

NIS2 schreibt ein umfassendes Risikomanagement vor. Dazu zählen:

  • Backup- und Wiederherstellungskonzepte
  • Absicherung der Lieferketten
  • Patch-Management
  • verschlüsselte Kommunikation
  • Multifaktor-Authentifizierung

Das Management trägt hierbei ausdrücklich die Verantwortung. Es muss Cyberrisiken aktiv steuern und deren Kontrolle nachweisen können. 

Was passiert bei Verstößen?

Bei einem Sicherheitsvorfall gilt ein dreistufiges Melderegime:

  • Erstmeldung: 24 Stunden
  • Detailbericht: 72 Stunden
  • Abschlussbericht: 30 Tage

Alle Meldungen gehen an das BSI. In der Bundesverwaltung koordiniert der neue „CISO Bund“ die Umsetzung der Vorgaben. 

Bei Verstößen drohen Bußgelder von bis zu 10 Mio. € bzw. 2 % des weltweiten Umsatzes. Im Extremfall kann sogar die Betriebserlaubnis entzogen werden.

Warum ist 
NIS2 wichtig?

Cyberangriffe verursachen enorme wirtschaftliche Schäden: In der deutschen Wirtschaft summierten sich die Verluste laut Bitkom im Jahr 2024 auf rund 266 Milliarden Euro. Für das Jahr 2025 werden sogar 289 Milliarden Euro erwartet. Die Bundesregierung hat sich daher zum Ziel gesetzt, diesen Schaden langfristig auf 50 Milliarden Euro zu reduzieren.

NIS2 ist ein zentraler Baustein auf diesem Weg. Die Richtlinie soll die Resilienz der digitalen Infrastruktur Europas stärken und Ausfälle, Angriffe oder Manipulationen wirkungsvoll verhindern. Dadurch werden nicht nur IT-Netzwerke, sondern auch OT-Anlagen in Produktion und Betrieb robuster und weniger störanfällig.

Moderne OT-Security-Lösungen wie octoplant helfen Unternehmen dabei, die Anforderungen effizient umzusetzen und Ausfallzeiten zu minimieren.

Weitere Informationen finden Sie in unserem Whitepaper zur NIS-2-Compliance.