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Ein Datenökosystem und eine Initiative von Industrie, Wissenschaft und Politik zur Optimierung und Modernisierung industrieller Lieferketten und Produktionsprozesse.
Das Manufacturing-X-Konzept steht für eine neue Generation der Fertigungstechnologie unter Berücksichtigung der Industrie-4.0-Ansätze und kombiniert Technologien wie das Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz (KI), Robotik und Data Analytics. Das Ziel des Manufacturing-X-Konzepts ist es, effizientere, flexiblere und kostengünstigere Produktionsprozesse zu gewährleisten und eine hoch adaptive Produktionsumgebung zu schaffen, die in der Lage ist, auf individuelle Kundenanforderungen und Marktbedürfnisse in Echtzeit zu reagieren.
Beteiligt sind an der Initiative zahlreiche Industriekonzerne wie Siemens, Bosch, Trumpf, SAP und die Deutsche Telekom, aber auch mittelständische Unternehmen und Start-ups sowie Verbände wie der ZVEI, der VDMA und Bitkom. Dabei ist das Konzept nicht auf eine einzelne Branche beschränkt, sondern bezieht sich in der jeweiligen branchenspezifischen Ausprägung auf (zum Beispiel) Maschinenbau und Elektroindustrie, Chemie und Pharma sowie Lebensmittel- und Getränkeproduktion. Besonders weit fortgeschritten ist der Ansatz im Kontext der Automobilindustrie in Form des Catena-X-Projekts – Catena-X kann daher als Vorlage für andere Branchen verstanden werden.
Generell handelt es sich bei Manufacturing-X um einen Open-Source-Datenraum, also ein Ökosystem, in dem nach vorgegebenen Regeln und Standards der Datenaustausch erfolgt. Anders als bei großen Cloud-Angeboten gibt es also keine geschlossenen Systeme. Ein Schlüsselaspekt ist dabei die Vernetzung aller relevanten Komponenten und Akteure in der Produktionskette. Dies schließt Maschinen, Menschen, Werkstücke und vernetzte Geräte ein, die in einer dynamischen und interaktiven Weise verwaltet werden. Die so gewonnenen Datenpunkte sollen zur Optimierung der Produktion, zur Vorhersage von Wartungsbedarf und zur Anpassung an sich ändernde Anforderungen genutzt werden können.
Vernetzte Just-in-Time-Produktion, Vermietung von Maschinen und minuten- oder stückzahlgenaue Abrechnung der Produktionsanlage sind nur einige Anwendungen und Geschäftsmodelle, die sich hieraus ergeben können. Noch ist offen, welche datenbasierten Dienstleistungen hieraus tatsächlich entstehen werden und wie die beteiligten Unternehmen davon profitieren können. Ziel des Datenaustauschs und der Standardisierung ist aber, einen Mehrwert für die deutsche Industrie zu generieren.
Zugleich ergibt sich aus der fortschreitenden Vernetzung von Produktionsanlagen in der industriellen Fertigung aber auch eine Zunahme der Anforderungen an den Schutz der Operational Technology (OT). Unternehmen sollten daher auf Softwarelösungen für Anlagenbackups und zur Steigerung der Cybersicherheit setzen. Diese können Angriffe und Sicherheitsrisiken verringern und erlauben im Schadensfall das schnelle Wiederherstellen der Produktionsfähigkeit.
Manufacturing-X hat das Potenzial, die industrielle Produktion und die Art und Weise, wie Produkte entwickelt, gefertigt und ausgeliefert werden, grundlegend zu verändern. Es stellt eine besondere Herausforderung und zugleich auch eine Chance für Industrieunternehmen dar, die bereit sind, einen neuen Kurs in Richtung einer agilen, vernetzten und kundenorientierten Produktionslandschaft einzuschlagen. Industrieunternehmen und Anlagenbetreiber können so die Effizienz ihrer Produktionsabläufe steigern, die Time-to-Market verkürzen, die Produktqualität verbessern und dabei Produktionskosten sparen.
Erfahren Sie mehr über Manufacturing-X: “Make Data Work. Competitive, Resilient & Sustainable. The Open Initiative to Build a Cross-Sectorial Data Ecosystem for the Industry” – eine Präsentation (engl.) im Auftrag des deutschen Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.